Sinuskurve des Lebens

Ich habe schwere Zeiten hinter mir. Anstrengende, zehrende, energiefressende Momente habe ich kennen gelernt. Ich sehnte mich sehr nach Leichtigkeit, Unbeschwertheit und dass alles im Fluss ist.

Auch diese Zeit kam. Ich stellte fest, dass ich Dinge verändern kann, Situationen annehmen und mit Herausforderungen umgehen kann. Jippiehh. Leichtigkeit war zu einem freudvollen Gesellen an meiner Seite geworden. Unbedingt festhalten, überall mithinnehmen, erstrebenswert. Immer.

Dann war es wieder schwer. Nicht alles. Eigentlich nur eine Sache. Ich lehnte Schwere ab, war im Widerstand, wollte nicht. Sehnte mich erneut nach meinem leichten Gesellen. Doch er war gerade mal nicht da. Gefordert und angestrengt sein hat sich breit gemacht.

Und dann verstand ich. Das ist der Rhythmus des Lebens. Anspannung, Entspannung, einatmen, ausatmen, schwer UND leicht. Beides.

Heute feiere und genieße ich die leichten Tage. Bade in meiner Komfortzone, lächle und freue mich. Und wenn die schweren Tage kommen, begrüße ich sie, nicke verständnisvoll, kremple meine Ärmel hoch, benutze Herz und Gehirn und gehe mit der jeweiligen Situation um. Und ganz nebenbei, ganz leise- wachse ich. Manchmal sogar über mich hinaus. Darum umarme ich die leichten und neuerdings auch die schweren Tage. Denn zusammen drücken sie Bewegung, Veränderung und Entwicklung aus. Und nicht zuletzt auch pure Lebendigkeit.

Corinna