Gleichzeitig

Nahezu unvorstellbar was jetzt gerade in diesem Moment alles gleichzeitig auf dieser Erde geschieht...langweilige, einmalige, wunderbare, alltägliche, traurige, erschreckende, inspirierende Erlebnisse in jedem einzelnen Menschenleben. Jeder von uns erlebt in jedem einzelnen Momente irgendetwas und interpretiert es auf seine Weise, auf Grundlage seiner bisherigen Erfahrungen und den daraus gezogenen Schlussfolgerungen.

Eine hilfreiche Sicht auf die Dinge finde ich außerdem, was alles gleichzeitig in meinem Leben und so ganz grundsätzlich möglich ist. Dazu war notwendig die „entweder/oder“ und „so macht man das richtig“ Sichtweise aufzugeben:

Ich mag Klassik UND Hiphop.

Ich finde das Leben mit meinen Kindern einzigartig wunderbar UND herausfordernd.

Ich bin traurig über den Tod eines Menschen UND freue mich über das Bild meines Sohnes.

Ich sage „nein“ zu einem Wunsch meines Kindes UND tröste es, weil ich spüre, dass ihn mein „nein“ traurig macht.

Du kannst einem Menschen etwas verzeihen UND dich nicht versöhnen mögen.

Du kannst Verständnis für die Hintergründe eines Menschen und sein Verhalten haben UND dich gleichzeitig abgrenzen.

Du kannst jemanden gern haben UND nein zu einem Wunsch oder einer Bitte sagen.

Du kannst jemanden gern haben UND etwas anders sehen, etwas anderes mögen.

Du kannst eine tiefe Verbindung mit einem Menschen haben UND etwas für dich allein tun.

Du kannst eine tiefe Verbindung mit einem Menschen haben UND du selbst sein, deine Stimmungen und Launen haben.

Das gilt natürlich auch jeweils für deine Mitmenschen.

Ich erlebe häufig, dass sich Menschen selbst oder andere einschränken, weil sie denken, dass das eine das andere ausschließt. Dass etwas „ganz oder gar nicht“ gilt oder „weil man doch auch B sagen muss, wenn man A gesagt hat“. Nein. Das Leben ist so viel bunter als schwarzweiß. Es gibt so viele zauberhafte Grautöne und Nuancen.

Welche Gleichzeitigkeiten erlebst du? Erlaubst du sie dir? Und anderen?

Hanna